Wiederholt haben Wissenschaftler darauf hingewiesen, dass das Lesen auf Paper deutliche Vorteile gegenüber Bildschirmen hat: Wir lesen schneller, wir können uns besser daran erinnern, was wir gelesen haben und haben ausserdem ein besseres Textverständnis. Andere Stimmen verweisen zu Recht auf die großen Vorteile von Bildschirmen: nämlich, dass Texte einer viel größeren Leserschaft (häufig frei und unmittelbar) zur Verfügung stehen.
Nun hat eine Studie die Auswirkungen eines anderen Einsatz von mobilen Endgeräten (etwa Laptops) im Lern- und Lehrkontext untersucht: Die vermehrte Nutzung von Laptops zum Mitschreiben eines Vortrags und zum Notizenmachen. Schon häufig wurde von Kritikern darauf hingewiesen, dass die Nutzung von Laptops Studierende (aber auch Schülerinnen und Schüler) ablenkt. Nun zeigt sich, dass auch die alleinige Nutzung von Laptops zum Mitschreiben negative Effekte auf den Lernerfolg hat (im Vergleich zu handschriftlichen Notizen). In einem Vergleichstest wurden Studierende gebeten sich Notizen zu einem Vortrag entweder per Hand oder auf dem Laptop zu machen. Das Ergebnis war eindeutig: Während die Studierenden in einer anschließenden Überprüfung des Faktenwissens etwa gleich abschnitten, erzielten diejenigen mit handschriftlichen Notizen deutlich bessere Ergebnisse im konzeptionellen Verständnis.
Die Wissenschaftler vermuten, dass ein wesentlicher Grund darin liegt, dass Mitschriften auf dem Laptop wortwörtlich sind, während handschrifltiche Notizen das Vorgetragene eher zusammenfassen. (Eine Textanalyse zeigte dann auch, dass die Laptopnutzer mehr Wörter aufzeichneten und diese fast wortwörtlich dem Gesprochenen entsprachen). Da wir also beim handschriftlichen Schreiben langsamer sind, müssen wir das Vorgetragene schon beim Schreiben verarbeiten, kürzen, zusammenfassen – und das führt zu einem höheren Verständnis, und wie ein weiteres Experiment zeigte, auch zu einem nachhaltigeren Lernen.