In der vergangenen Woche veröffentliche der Medienpädagogische Forschungsverbund Südwest die KIM-Studie 2014. Bereits seit 1999 werden Kinder zwischen sechs und 13 Jahren sowie ihre Haupterzieherinnen (überwiegend Mütter) zu ihrem Mediennutzungsverhalten befragt. Medien spielen bei Kindern in diesem Alter eine wichtige Rolle: Zwei Drittel von ihnen sind an dem Thema Internet/Computer/Laptop interessiert. Ihr Interesse an diesen Medien steigt zudem mit zunehmendem Alter. Die 12- bis 13-Jährigen können auf diese Medien sogar am wenigsten verzichten, bei den jüngeren liegt noch der Fernseher vorne.
Neben Hausaufgaben und Lernen für die Schule sowie Spielen mit den Freunden, ist die Beschäftigung mit Medien in der Freizeit weit verbreitet. Ein Viertel der Kinder surft (fast) täglich im Internet, 38 Prozent nutzen ebenso häufig ein Handy oder Smartphone. Immerhin 47 Prozent der Kinder können ein Handy oder Smartphone ihr eigen nennen. Auffällig dabei ist, dass sie diese Medien häufig alleine nutzen. Der Vergleich zu der Vorgängerstudie zeigt, dass sich der Anteil derjenigen, die das Internet nutzen, kaum verändert hat. Den entscheidenden Unterschied machen hier jedoch die Häufigkeit und die Dauer der Nutzung: In 2014 sind die Kinder im Schnitt häufiger und länger im Internet unterwegs. Im Internet recherchieren sie hauptsächlich (71%) und schauen sich Videos oder Filme an (55%).
Die schulische Nutzung bleibt jedoch nach wie vor weit hinter der privaten Nutzung zurück. Besonders bemerkenswert ist, dass nur 30 Prozent der Kinder zumindest selten mit dem Computer in der Schule arbeiten. Da stellt sich erneut die Frage, aus welchen Gründen Lehrkräfte den Computer nicht im Unterricht einsetzen und wie sich die Kinder einen verantwortungsvollen Umgang mit Computer und Internet aneignen sollen, wenn sie Medien in der Schule nur selten und zuhause überwiegend alleine nutzen?