Die PEST- bzw. auch STEP-Analyse genannte Ansatz dient zur Betrachtung von strategischen Entwicklungen basierend auf Trends, Technologien und externen Einflüssen. PEST steht für
- Political – Politische Faktoren,
- Economic – Wirtschaftliche Faktoren,
- Socio-Cultural – Sozio-kulturelle Faktoren,
- Technical – Technische Faktoren
und stammt aus der Umweltanalyse und ist damit primär der Volkswirtschaftslehre zuzuordnen. In der Literatur wird diese aber in der Betriebswirtschaftslehre, im Bereich der externen Unternehmens- bzw. Organisationsanalyse genutzt.
Die PEST-Analyse bietet sich vor allem für die Betrachtung und Bewertung von zukünftigen Entwicklungen an, um das Potenzial eines Marktes für z. B. ein Unternehmen, Organisationen und/oder Projekte zu identifizieren. Dabei wird auf eine umfangreiche Quantifizierung, wie sie z. B. die Total Cost of Ownership- und Nutzwertanalyse vorsieht, verzichtet. Hierdurch ist es möglich, schnell und ohne größere Vorbereitung Ergebnisse zu generieren und einen groben Fahrplan zu entwickeln. Im Bildungsbereich bietet sich das Vorgehen insbesondere für zukunftsträchtige Entwicklungen, wie z. B. Bring-Your-Own-Device (BYOD), Get-Your-Own-Device (GYOD mit z. B. elternfinanzierten Endgeräten für alle Schülerinnen und Schüler) und das digitale Klassenzimmer an.
Für die Betrachtung sollte zuerst der Fokus klar definiert werden, sodass anschließend die existierenden Trends der letzten drei bis fünf Jahre betrachtet und analysiert werden können. Anhand der Ergebnisse sind anschließend Potenziale, Herausforderungen, Probleme und Gefahren für alle vier Teilbereiche zu benennen, zu diskutieren und zu bewerten. In Abhängigkeit des identifizierten Mehrwerts kann nun entschieden werden, ob der Einsatz einer Technologie, eines Konzepts o. Ä. befürwortet wird oder nicht. Die Beschaffung und Einführung werden hierbei allerdings nicht betrachtet und sind in einer weiteren Analyse oder einem Projekt zu präzisieren.
Die PEST-Analyse wurde in der Vergangenheit mehrfach abgewandelt und erweitert. Dazu zählen unter anderem PESTEL/PESTLE (L = Legal bzw. Gesetzte und E = Environmental bzw. Umweltfaktoren), STEEPLE (E = Ethical bzw. Ethische Faktoren) und PESTLIED (I = international bzw. international Faktoren und D = Demographic bzw. demografische Faktoren). Insgesamt überschneiden und ähneln sich die Ansätze allerdings stark, sodass die Abgrenzung der Teilbereiche nicht immer eindeutig ist.
Insgesamt ist die PEST-Analyse ein guter Ansatz, der partizipativ gestaltet werden kann und ich freue mich darauf, diesen zu explorieren und Erfahrungswerte im Sinne eines Fachdiskurses zu teilen. PEST kann strategische Entscheidungen über den Einsatz von unklaren und ungenauen Entwicklungen bzw. Konzepten unterstützen. Sollten Sie sich also im Zuge Ihrer Strategieentwicklung (z. B. Medienentwicklungsplanung) mit diesen oder ähnlichen Thematiken beschäftigen, bieten sich ggf. Workshops zur Unterstützung dieser Entscheidungsfindung an.