Alle Artikel in: Kommentar

Die didacta 2021…

…gewährt in diesem Jahr Zugang per Mausklick und erspart den anreisenden Besucher*innen um einen der letzten Stehplätze eines Nahverkehrsmittels am Ausrichtungsort zu buhlen. Auf der Startseite begrüßt die Bildungsmesse mit hexagonförmigen Kacheln, über die man zu den 10* Aussteller*innenbühnen, den didacta Foren und dem Networkingbereich gelangt. Die daneben angeordnete Zusammenstellung der Aussteller*innenkacheln lassen sich mittels eines virtuellen Würfels im Zufallsprinzip wechseln. 27.000* registrierte Besucher*innen sind an den virtuellen Messeständen und während der Vorträge, Diskussionen und Impulse kaum wahrnehmbar. Ein Kontrast zum bunten und wuseligen Erscheinungsbild der Präsenzveranstaltung. Ferner hat auch der digitale Schrittzähler Pause. Eng getaktete Veranstaltungen sind mühelos erreichbar, ohne mehrere Ausstellungshallen dafür überwinden zu müssen. Der inhaltliche rote Faden führt entlang des Schwerpunktes Digitalisierung von Bildung, die aus vielfältigen Perspektiven im Rahmen der angebotenen Veranstaltungen in den Blick genommen wird. Am Dienstagnachmittag wurde beispielsweise der Fokus auf Lehrkräftefortbildungen in und nach Corona gelegt. Moderiert von Jan Martin Wiarda diskutierten Akteur*innen der KMK-Kommission, Lernplattformanbieter, Bundesagentur für Arbeit, Wissenschaft, eines Berufsverbandes sowie einer Schule gemeinsam zu diesem Thema. Während Lehrkräftefortbildungen während der Pandemie im Tenor …

Berufliche Bildung 4.0

Die KMK-Strategie „Bildung in der digitalen Welt“ ist jetzt ein gutes ein Jahr alt. Die Umsetzung in den einzelnen Bundesländern ist inzwischen unterschiedlich weit gediehen. Zur Erinnerung: Die dort formulierten Kompetenzen sollen ab dem Schuljahr 2018/19 verbindlich in allen weiterführenden Schulen vermittelt werden.

Lernförderliche IT-Ausstattung an Schulen als milliardenschwere Daueraufgabe

Wenn Schülerinnen und Schüler und auch die Lehrkräfte die in der KMK-Strategie „Bildung in der digitalen Welt“ formulierten Bildungsziele erreichen sollen, sind lernförderliche IT-Infrastrukturen in allen Schulen notwendig.

DigitalPakt Schule – nur verschoben oder abgesagt?

Am 1. Juni berichteten wir über ein gemeinsames Eckpunktepapier von Kultusministerkonferenz (KMK) und Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) zum Digitalpakt Schule, das die KMK auf einer Pressekonferenz (ohne Beteiligung des BMBF) vorgestellt und auf Ihrer Website zum Download bereitgestellt hatte. Dieser Link ist inzwischen mausetot. Über die Gründe lässt sich trefflich spekulieren.

Eckpunkte zum DigitalPakt Schule

Die Kultusministerkonferenz (KMK) hat am 1. Juni 2017 in Stuttgart ein „Bekenntnis“ zu den Eckpunkten einer Bund-Länder-Vereinbarung zur Unterstützung der Bildung in der digitalen Welt im Bereich der Schule („DigitalPakt Schule“) abgegeben. Diese seien das Ergebnis von monatelangen intensiven Verhandlungen zwischen Bund und Ländern auf Ebene der Staatssekretäre. Der Bund hat dabei rund fünf Milliarden Euro von 2018 bis 2022 für den Ausbau der IT-Infrastruktur in den Schulen „in Aussicht gestellt“

Tablets für alle – bald auch in Köln?

Letzte Woche meldete der Kölner Stadtanzeiger, dass in einigen Jahren alle Schülerinnen und Schüler in der Stadt Köln einen Tablet-PC als mobiles Endgerät nutzen können sollen. Um die erforderlichen Erfahrungen zu sammeln, wie man ein solches Vorhaben konzeptioniert und letztlich erfolgreich umsetzt, haben zum einen bereits an acht Schulen Pilotprojekte begonnen. Das Schuldezernat habe zum anderen in zusammen mit dem städtischen Amt für Informationsverarbeitung und der Universität Köln ein Konzept für die Schaffung einer ganzheitlichen technischen Schul-IT vorgelegt. Laut dem Artikel sieht André Bresges, der geschäftsführende Direktor des Instituts für Physik und ihrer Didaktik der Uni Köln mit der die Stadt eine „Forschungs- und Entwicklungskooperation“ betreibt u. a. folgende Vorteile des Einsatzes mobiler Endgeräte im Kontext des schulischen Lernens: „Schüler könnten mit passgenauen Aufgaben und Lernkontrollen individuell gefördert werden. Das iPad ersetze das statische Schulbuch. Die Technik helfe bei der Inklusion. Jeder könne in Teamarbeit seine Stärken einbringen. Der Lehrer werde zum motivierenden Projektmanager, wenn die Schüler Wissen selbst sammelten“ Gemessen am bisherigen Verlauf schulischer Medienintegration liegt die Latte hier sehr hoch und ich habe …

Medienkompetente Kinder erziehen

Auf der Seite The Huffington Post erschien von Anna Luz de León ein Plädoyer für die Medienerziehung, das ganz aus den Herzen der Medienpädagoginnen und -pädagogen spricht. Sie reagiert auf die zehn Gründe, weshalb – nach Meinung der Biologin Cris Rowen – Smartphones für Kinder verboten gehören. Sie begegnet diesen Thesen aus ihrer Erfahrung als „Mama-Bloggerin“ und stellt den verantwortungsvollen Umgang mit Medien in den Vordergrund. Das Ergebnis ihrer Ausführung fasst sie wie folgt zusammen: „Wir müssen unsere Kinder schützen, indem wir sie aktiv in den verantwortungsbewussten Umgang mit digitalen Medien begleiten und ihnen zeigen, was diese Medien für uns tun können. Wir müssen ihre Kompetenzen stärken, wie in allen anderen Bereichen auch und für sie da sein, wenn sie Fragen oder Probleme haben. Das gilt fürs analoge wie fürs digitale Leben.“ Für uns bleibt die Frage: werden wir in diesem Sinne unserer Vorbildfunktion gerecht?

Digitale Agenda: Mobile Endgeräte für alle Schülerinnen und Schüler?

In dem Zwischenbericht Medienkompetenz der Internet-Enquete-Kommission des Deutschen Bundestags hatte es sich bereits angedeutet: Alle Schülerinnen und Schüler sollen künftig über ein eigenes Endgerät verfügen. Auch in vielen Kultusministerien und bei den ersten kommunalen Schulträgern wird das Thema 1:1-Ausstattung aktuell intensiv diskutiert. Meist vor dem Hintergrund der Einbeziehung privater Endgeräte i.S.v. Bring Your Own Device (BYOD). Die Welt und der Focus berichten jetzt, dass SPD und CDU in den Gesprächen zur Bildung ihrer Großen Koalition im Rahmen der „Digitalen Agenda“ allen Schülerinnen und Schülern ein mobiles Endgerät (Tablet oder Smartphone) zur Verfügung stellen wollen. Natürlich unter dem Vorbehalt der Finanzierung. Geplant seien demnach Ausgaben von einer halben Milliarde Euro pro Jahr, insgesamt also zwei Milliarden Euro in der Legislaturperiode. Schnell nachgerechnet: Bei rund 11,2 Millionen Schülerinnen und Schülern, die das Statistische Bundesamt für Deutschland ausweist, komme ich auf einen Betrag von knapp 178 Euro pro Endgerät. In großen Losen ausgeschrieben, bekommt man für diesen Preis wahrscheinlich sogar ein Gerät der unteren Mittelklasse. Allerdings ohne, dass damit der Aufbau und Betrieb der notwendigen Infrastruktur in den Schulen mitfinanziert wäre: Es …

Schulen warten auf Microsoft Tablets

In einem früheren Beitrag in unserem ifib-Blog hatte ich auf eine Aktion von Microsoft hingewiesen, über die Schulen und Bildungseinrichtungen Microsofts Surface Tablet zum Sonderpreis bekommen können. Damals hatte ich schon gemutmaßt, dass viele Schulen auch ohne ihre Schulträger auf diesen Zug aufspringen werden. Offensichtlich ist Microsoft jedoch von dem Ansturm der Schulen überrascht worden, wie der Schulspiegel aktuell berichtet.  Aus Deutschland seien mehr Bestellungen gekommen, als aus allen anderen europäischen Ländern zusammen und Microsoft hat auch Monate nach Abschluss der Aktion einen Großteil der Bestellungen noch nicht abgearbeitet. Die ersten Schulen, die mühsam Gelder für die Beschaffung aufgetrieben hatten, stornieren ihre Bestellungen inzwischen wieder. Wir haben unser Surface übrigens am 30. Juli 2013 bestellt. Mal schauen, wann es geliefert wird …

Ohne Fingerabdruck kein Mittagessen…?

Der IT-Einsatz in Schulen nimmt bisweilen kuriose Züge an: Auf netzpolitik.org wurde gestern berichtet, dass in Hamburg manche Grundschulmensen die Fingerabdrücke der Schülerinnen und Schüler speichern, um sie bei der Essensausgabe sicher zu identifizieren. Da stellt sich schon die Frage, was eigentlich noch alles ans Licht kommen muss, bis manche Unternehmen, in diesem Fall der Lieferant des Bezahlsystems, begreifen, wie mit derart sensiblen personenbezogene Daten (Fingerabdrücke!) umzugehen ist. Nachtrag: Inzwischen hat auch SpiegelOnline das Thema entdeckt. Laut Überschrift gibt es einen „Datenstreit an Hamburger Schulen“. Im Text selbst wird jedoch berichtet, an den Schulen hätten sich zwischen 75 und 90 Prozent der Eltern für die Fingerprint-Lösung entschieden. Das wäre eine sehr erstaunliche Quote.