Alle Artikel in: Medien im Kindergarten

Kinder von 0 bis 10 digital belgeiten

Wie das gelingen kann, beschreibt die Bildungskonzeption für 0- bis 10-jährige Kinder in Mecklenburg-Vorpommern im Kapitel Medien und Bildung, die in der vergangenen Woche vom Ministerium für Soziales, Integration und Gleichstellung veröffentlicht wurde. Anhand exemplarischer Inhalte und Gestaltungsvorschläge sowie Anregungen für Projekte veranschaulicht die verbindliche Konzeption, wie digitale Medien in Kindertageseinrichtungen, Kinderpflegeeinrichtungen und Horten für vielfältige Zwecke eingesetzt und in Ergänzung zu einer häufig konsumorientierten Nutzung zu Hause, neue Erfahrungen ermöglicht werden können. Dabei betont die Konzeption die Bedeutung, die gleichzeitig auch eine Herausforderung darstelle, mit praktischen Medienarbeit unmittelbar an der Mediensozialisation der Heranwachsenden und dem familiären Medienensemble anzuknüpfen und geht auch auf Aspekte der Elternarbeit ein. In einer von digitalen Medien durchdrungenen Lebensrealität von Kindern ist es elementar, einen adäquaten Umgang mit digitalen Medien schon vor der Grundschule mitzudenken und zu fördern. Ab der Primarstufe formuliert die KMK-Strategie Bildung in der digitalen Welt sechs bindend zu vermittelnde Kompetenzbereiche.

Medienkompetenz im Viererpack für Bremen

Zum vierten Mal jährte sich am 22. August 2019 die Preisverleihung des Ermöglicher*innen-Preises „das Ruder“ der (bre(ma. Fokus der Förderung liegt dabei darauf, die Umsetzung medienpädagogischer Projekte, die Medienkompetenz im nachhaltigen Sinne einer Mündigkeit verstehen, zu ermöglichen. Bei sommerlichen Temperaturen und kühlen Getränken hielt die Senatorin für Kinder und Bildung Dr. Claudia Bogedan die Begrüßungsansprache in der Union Brauerei. Nachdem anschließend die Ergebnisse der drei Gewinnerprojekte aus dem Vorjahr audiovisuell dargeboten wurden, durften sich in diesem Jahr erstmals vier Projekte, angekündigt und vorgestellt durch prominente Laudator*innen, über einen Förderpreis freuen. Wir gratulieren ebenfalls herzlichst: „Erklär doch mal – Medien in der Kita leicht gemacht“ vom Verein Blickwechsel „Programmieren mit Lego-Wedo am iPad“ von Nils Ohldenbusch „Hood Films“ von der Stiftung Aktion Hilfe für Kinder „Jump ’n‘ Run – analog ’n‘ digital“ von Tatjana Blaar

Digitalisierung oder Medien-Schonraum Kita?

Medienpädagogik positioniert sich für einen dritten Weg: kindgerechte Medienbildung von Anfang an. Angesichts der sich rasant entwickelnden digitalen Gesellschaft, die die Lebenswelten von Kindern und Familien zunehmend mitbestimmt, spricht sich die GMK-Fachgruppe-Kita in diesem Positionspapier dafür aus, auf breiter Linie, entlang der gesamten Bildungskette, eine Medienbildung zu verankern, die an den Kindern orientiert ist. Welche Bedingungen dafür geschaffen werden müssen, auf welchen Grundlagen sie basiert, welche vielfältigen Bildungsbereiche mit Medienbildung und Medienerziehung verknüpft sind, darüber informiert das Postionspapier.

Programmieren im Kindergarten? Das MIT macht es möglich

Forscherinnen und Forscher vom MIT in Cambridge, MA und von der Tufts University haben eine App entwickelt, die es Kindern einfach ermöglicht, Programmieren zu lernen. So zumindest schreibt es die Huffington Post in ihrer Ausgabe vom 1.10.2014. Mitch Resnick vom MIT wird dabei wie folgt zitiert: „When many people think of computer programming, they think of something very sophisticated. […] But we don’t think it has to be that way.“ Diese Initiative liegt im internationalen Trend und gleichzeitig ist das MIT immer einen technologischen Schritt voraus. Grundannahme ist es, dass ein Verständnis von Algorithmen zur Grundkompetenz des 21. Jahrhunderts gehört. In Deutschland wird noch über Sinn und Unsinn von Informatik als Pflichtfach in der Sekundarstufe gesprochen. Ob die USA hier wirklich weiter sind, wird die Zukunft zeigen.

Unterstützung bei der Medienkompetenzförderung in Kindertageseinrichtungen

Medienkompetenzförderung in Kindertageseinrichtungen ist ein schwieriges Geschäft, wie auch unsere im letzten Jahr zusammen mit der Bremischen Landesmedienanstalt durchgeführte Untersuchung zum Thema in Bremen gezeigt hat. Neben Aktivitäten, die geeignet sind, die Einstellungen der Erzieher/innen gegenüber dem Medienhandeln von Kindern positiv zu verändern, braucht es u.a. auch Anleitungen und Tipps zur Umsetzung der Medienkompetenzförderung in den Einrichtungen. Auf der Seite Medienkompetenz-Kitas NRW finden Fachkräfte genau solche Hinweise. Neben einer Fülle praktischer Informationen auf der Website kann man dort auch einen Newsletter abonnieren, monatlich neue Anregungen und praktische Materialien bereithält.

Ergebnisse der Kita-Studie veröffentlicht: Stellenwert der Medienkompetenzförderung

Medienkompetenzförderung ist eher selten ein Thema im pädagogischen Alltag der Bremer Kitas, obwohl die Fachkräfte Medienbildung durchaus als wichtig ansehen. Die Ergebnisse unserer Untersuchung zur frühen Medienbildung zeichnen ein ambivalents Bild. Viele Fachkräfte teilen die Sorge, dass Kinder zu vielen Medien ausgesetzt seien, und halten Medienabstinenz für die geeignete pädagogische Umgangsweise. Andere sehen die Kita durchaus in der Verantwortung, wenn es um die frühe Medienkompetenzförderung geht. Medienbildung in der Kita muss nicht auf Kosten von anderern wichtigen Lern- und Entwicklungsfeldern gehen, sondern ergänzt diese sinnvollerweise. Viele Kitas vertreten einen lebensweltorientierten Ansatz in ihrer Arbeit, da dürfen Medien eigentlich nicht fehlen. Lebenswelten – (und gerade kindliche Lebenswelten) sind immer auch Medienwelten (siehe Dieter Baacke)…. Zentrale Ergebnisse der Untersuchung können hier angesehen werden…

Angry Birds sollen Kindergartenkinder schlauer machen

Die Firma Rovio, Erfinder und Vermarkter der Angry Birds, arbeitet in Kooperation mit dem chinesischen Unternehmen 123 Education Development an einem Curriculum namens Angry Birds Playground für Kinder im Kindergartenalter. The Verge berichtet, dass gemeinsam mit der Universität Helsinki an einem „360-Grad-Ansatz“ gearbeitet werde, um Wissen zu Sprachen, Mathematik, Musik und Kunst zu vermitteln. Das Ergebnis soll zuerst in einer Einrichtung für frühes Lernen in Shanghai erprobt werden. Ohne Merchandising für Angry Birds dürfte der Playground nicht daher kommen, wie auch The Verge anmerkt. Die Schülerinnen und Schüler sollen Zugang zu Spielen, Büchern und Spielzeug mit dem Label der Angry Birds erhalten.